7. Februar 2019
Jedes Jahr werden den Jobcentern Milliardenbeträge für die Verwaltung des Hartz-IV-Systems zugeteilt – und jedes Jahr sprengen die tatsächlichen Ausgaben das veranschlagte Budget. Dies geht aus einer Auswertung des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) hervor.
Nach Berechnungen des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) wurden von Bund und Kommunen im Jahr 2018 insgesamt 6,555 Milliarden Euro für die Verwaltungskosten der Jobcenter ausgegeben. Die tatsächlichen Ausgaben für die Verwaltungsausgaben überstiegen somit das im Bundeshaushalt veranschlagte Budget um rund zwei Milliarden Euro. Bei der Berechnung des BIAJ für die tatsächlichen Ausgaben im Verwaltungsetat der Jobcenter wurde auch der finanzielle Anteil berücksichtigt, den die Kommunen aufbringen mussten.
Seit 2012 sind die Verwaltungskosten der Jobcenter jedes Jahr gestiegen. Das ist besonders deshalb erstaunlich, weil die Zahl der zu betreuenden Fälle seitdem gesunken ist. So lag die Zahl der Regelleistungsberechtigten im Hartz-IV-System zuletzt bei 5,66 Millionen (Oktober 2018, Werte nur mit Wartezeit verfügbar). Um ihre hohen Verwaltungskosten decken zu können, schichten die Jobcenter außerdem jedes Jahr horrende Summen aus ihrem Budget für arbeitsmarktpolitische Förderung in den Verwaltungshaushalt um (O-Ton berichtete). Die Ausgaben für Förderungen von Hartz-IV-Beziehern liegen deutlich unter den Ausgaben für die Verwaltung und lagen 2017 bei insgesamt 3,659 Milliarden Euro (O-Ton berichtete).
von Lena Becher
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