23. August 2016
2015 erreichte die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit über 31 Millionen Menschen einen neuen Höchststand. Den stärksten Zuwachs gab es aber bei den Teilzeitbeschäftigten. Besonders Frauen aus der Stillen Reserve und Zuwanderer fanden Arbeit, Arbeitslose hingegen kaum.
Mit über 31,1 Millionen im Dezember 2015 hat die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland gegenüber dem Vorjahr wieder deutlich zugenommen. Dieser Zuwachs um insgesamt 2,5 Prozent beruht jedoch in der Hauptsache auf einem Mehr an Teilzeitarbeitsverhältnissen. Während die Vollzeitbeschäftigung gegenüber dem Vorjahr um 292.000 bzw. 1,3 Prozent auf 22,8 Millionen wuchs, nahm die Teilzeitbeschäftigung um 467.000 also 5,9 Prozent auf 8,4 Millionen deutlich stärker zu. Damit setzt sich der langfristige Trend einer ungleichen Entwicklung von Voll- und Teilzeitverhältnissen fort, bei der die Vollzeitbeschäftigung sinkt oder nur geringfügig steigt und die Teilzeitbeschäftigung deutlich zunimmt.
Entsprechend dieser Entwicklung hat sich auch der Anteil der Teilzeit- an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten weiter erhöht. Mit 27 Prozent war im Dezember 2015 mehr als jeder Vierte in Deutschland teilzeitbeschäftigt. 2012 lag die Teilzeitquote noch bei 25 Prozent. 2010 waren es 21 Prozent und 2001 lediglich 16 Prozent.
Mehr Erwerbstätige ist nicht gleich weniger Arbeitslose
Wenn mehr Menschen arbeiten, auch in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen, bedeutet das im Umkehrschluss nicht zwangsläufig, dass vormals Arbeitslose eine Beschäftigung finden und die Arbeitslosenzahl in gleichem Umfang sinkt. Tatsächlich ist die Zahl der Arbeitslosen 2015 mit einem Minus von rund 104.000 Personen nicht annähernd so stark gesunken, wie die Zahl der Erwerbstätigen zugenommen hat (rund 750.000 Menschen). Denn statt der Arbeitslosen kamen in erster Linie deutsche Frauen aus der Stillen Reserve und Ausländer aus den aktuellen Zuwanderungsländern in Arbeit. Sie haben das Angebot an Arbeitskräften in Deutschland erhöht und so zum Anstieg der Erwerbstätigen beigetragen. Die Arbeitslosen hingegen profitierten weniger vom Zuwachs am Arbeitsmarkt.
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