22. Juni 2018
Dauerhafte Abhängigkeit von Hartz-IV-Leistungen ist besonders in den neuen Bundesländern ein großes Problem. Mit Ausnahme von Thüringen sind hier mehr als die Hälfte der Hartz-IV-Empfänger schon seit vier Jahren oder länger im Leistungsbezug.
In den neuen Bundesländern ist der Anteil der Hartz-IV-Empfänger mit Bezugsdauern von vier Jahren oder mehr seit Jahren besonders hoch (O-Ton berichtete). In Sachsen-Anhalt (55 Prozent), Brandenburg (55 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen (jeweils 54 Prozent) und Berlin (53 Prozent) sind deutlich über die Hälfte betroffen. Demgegenüber stehen deutlich geringere Anteile in Bayern (34 Prozent), Baden-Württemberg (35 Prozent) und Rheinland-Pfalz (36 Prozent). Bei den alten Bundesländern erreichen Bremen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen mit Anteilen von rund 45 Prozent die höchsten Werte.
Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat sind die Anteilswerte in allen Ländern bis auf Brandenburg und das Saarland gesunken. Während der Anteil der Hartz-IV-Empfänger mit Bezugsdauern über vier Jahren in Brandenburg um 0,5 Prozentpunkte zugenommen hat, stagniert er im Saarland.
In absoluten Zahlen ausgedrückt ist der Hartz-IV-Bezug mit einer Dauer über vier Jahren allerdings in den neuen Ländern am stärksten zurückgegangen: So hat sich dieser Personenkreis beispielsweise in Sachsen zwischen Dezember 2016 und Dezember 2017 um rund 11.000 Personen beziehungsweise 8,6 Prozent verkleinert. Die grundlegenden regionalen Unterschiede blieben davon dennoch bislang unberührt: Die Verfestigung der dauerhaften Hilfebedürftigkeit bleibt in den neuen Ländern ein größeres Problem.
von Lena Becher
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