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Öffentlich geförderte Beschäftigung: Leichter Zuwachs durch Bundesprogramme

Mit der Instrumentenreform 2012 wurden arbeitsmarktpolitische Maßnahmen der öffentlich geförderten Beschäftigung massiv reduziert. Bis 2015 war die Teilnehmerzahl auf weniger als ein Drittel gesunken. Die Bundesprogramme sorgen seitdem jedoch für einen leichten Anstieg der Teilnehmerzahlen.

In Deutschland nahmen im Jahr 2017 durchschnittlich 115.000 Personen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen der öffentlich geförderten Beschäftigung teil. Das geht aus der Förderstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor. Die Sparmaßnahmen bei der öffentlich geförderten Beschäftigung haben die Teilnehmerzahlen ab 2010 (dem Jahr nach der Wirtschaftskrise) von etwa 344.000 auf 99.800 Personen im Jahr 2015 sinken lassen. 2017 wurde demnach nur rund ein Drittel der Teilnehmerzahlen von 2010 erreicht.

Seit 2015 führen das Bundesprogramm Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt und das Bundesprogramm zur Eingliederung langzeitarbeitsloser Leistungsberechtigter, finanziert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, wieder zu einem leichten Anstieg der Teilnehmerzahlen. In ihnen wurden 2017 12.800 beziehungsweise 12.600 Menschen gefördert. Die Teilnehmerzahlen in Maßnahmen der öffentlich geförderten Beschäftigung verharren allerdings auf weiterhin sehr niedrigem Niveau. Allein von 2010 auf 2011 sank der Teilnehmerbestand um rund 38 Prozent. In den Jahren von 2006 bis 2009 schwankten die Zahlen hingegen noch relativ konstant zwischen rund 380.000 und 366.000 Teilnehmern.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Darstellung O-Ton Arbeitsmarkt.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Darstellung O-Ton Arbeitsmarkt.

Minus 74 Prozent bei den „Ein-Euro-Jobs“ seit 2010

Die Arbeitsgelegenheiten (umgangssprachlich Ein-Euro-Jobs) sind am stärksten von den Einsparungen betroffen. Wenn auch noch immer das zahlenmäßig wichtigste Instrument der öffentlich geförderten Beschäftigung, sank die Zahl der Teilnehmer zwischen 2010 und 2017 von 306.000 auf nur noch 79.800 Personen, ein Rückgang um 74 Prozent.

Mit der Instrumentenreform 2012 wurden die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) vollständig abgeschafft. Der Beschäftigungszuschuss (BEZ) wurde gemeinsam mit den Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante zum neuen Instrument Förderung von Arbeitsverhältnissen (FAV) zusammengefasst. Die FAV zählte 2017 rund 7.200 Teilnehmer. 2011 kam das Programm Bürgerarbeit als weitere Maßnahme hinzu. An der so genannten Beschäftigungsphase der Bürgerarbeit nahm 2015 noch eine Person teil, seit 2016 gibt es keine Teilnehmer mehr.

 

 

Zum Weiterlesen:

Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarktpolitische Instrumente – Deutschland, West/Ost, Länder, Regionaldirektionen (Jahreszahlen), Dezember 2017.

Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarktpolitische Instrumente – Deutschland, West/Ost, Länder, Regionaldirektionen (Jahreszahlen bis März 2017).

Bundesagentur für Arbeit, Ausgewählte arbeitsmarktpolitischen Instrumente – Deutschland (Zeitreihe Jahreszahlen bis 2013).