Bundesregierung rechnet Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit schön

(o-ton) Laut Bundesregierung ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen zwischen 2007 und 2011 um etwa 670.000 Personen gesunken. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich der propagierte arbeitsmarktpolitische Erfolg aber als lediglich statistischer Effekt. Mit der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe durch die „Hartz-Reformen“ erhielten zahlreiche ehemalige Sozialhilfeempfänger irrtümlich den Status arbeitslos. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg dadurch 2007 auf einen absoluten Höchstwert, der in den Folgejahren 2008 und 2009 hauptsächlich durch die Korrektur der Fehlzuweisungen abgebaut wurde.

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DIW-Studie: Jobverlust der Mutter beeinträchtigt Sozialverhalten ihrer Kinder

(o-ton) Wenn Mütter arbeitslos werden, leiden nicht nur sie selbst darunter. Auch auf ihre Kinder wirkt sich der Jobverlust aus. Vorschulkinder, deren Mütter den Arbeitsplatz verloren haben, zeigen häufiger auffälliges Sozialverhalten. Jugendliche mit entlassenen Müttern glauben weniger daran, selbst über ihr Leben bestimmen zu können. Das geht aus einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung hervor.

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Erst gefeiert, dann gefeuert – Das Ende der Bürgerarbeit

(o-ton) Ende kommenden Jahres endet die Bürgerarbeit. Doch das als Geheimwaffe gegen Langzeitarbeitslosigkeit gefeierte Modellprojekt hat kaum Teilnehmer in den ersten Arbeitsmarkt gebracht. „Kein Wunder, die Bürgerarbeit war ein großer Etikettenschwindel. Zeitlich befristet und vor allem weit weg vom ersten Arbeitsmarkt“, urteilt Prof. Stefan Sell (Institut für Bildungs- und Sozialpolitik der Hochschule Koblenz) in einem Interview für Exakt – Die Story des MDR. Das gesamte Interview mit einer grundsätzlichen Einordnung zur öffentlich geförderten Beschäftigung und der Langzeitarbeitslosigkeit in Deutschland ist online abrufbar.

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Arbeitsmarkt im August: Offizielle Statistik verschweigt über 816.000 Menschen ohne Arbeit

(o-ton) Im August ist die Zahl der Arbeitslosen erneut leicht auf 2,94 Millionen gestiegen. Das gesamte Ausmaß der Menschen ohne Arbeit bildet die offizielle Zahl allerdings nicht ab. Denn Monat für Monat filtert die Bundesagentur für Arbeit tatsächlich Arbeitslose aus der offiziellen Arbeitslosenzahl in die Sonderkategorie Unterbeschäftigung. Im August über 816.000 Menschen nur deshalb, weil sie etwa an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen, zum Zeitpunkt der Erfassung krankgeschrieben waren oder als über 58-Jährige innerhalb eines Jahres kein Jobangebot erhielten.

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Von Erfolgsmeldungen und der Wirklichkeit: Nur monatlich 0,3 Prozent der „Hartz IV“-Empfänger beenden ihre Hilfebedürftigkeit durch Arbeit

(o-ton) „Lediglich 23 Prozent der Hartz-IV-Bezieher haben 2012 einen neuen Arbeitsplatz gefunden.“ Das meldeten die Bild-Zeitung und zahlreiche weitere Medien kürzlich. Sie beriefen sich dabei auf Daten der Bundesagentur für Arbeit, die die Linksfraktion angefordert hatte. Das eigentliche Problem ist aber noch weitaus größer. Im Monatsdurchschnitt finden nur 0,3 Prozent der „Hartz IV“-Empfänger eine Arbeit, die ihre Hilfebedürftigkeit beendet.

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