Im Jahr 2018 zählte die Bundesagentur für Arbeit (BA) monatlich rund 104.000 Personen in Maßnahmen der öffentlich geförderten Beschäftigung. Mit der Instrumentenreform 2012 wurden arbeitsmarktpolitische Maßnahmen der öffentlich geförderten Beschäftigung massiv reduziert. Nach einem leichten Anstieg durch die Bundesprogramme sind die Teilnehmerzahlen nun wieder gesunken.
Die Zahl der Teilnehmenden an
arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen in der Arbeitslosenversicherung und dem
Hartz-IV-System lag nach vorläufigen und hochgerechneten Daten der
Bundesagentur für Arbeit (BA) im Jahresdurchschnitt 2018 bei knapp 845.000
Personen. Das waren knapp 49.000 oder drei Prozent mehr als im Vorjahr. Nachdem
die Zahl der Teilnehmenden an allen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen in den
letzten beiden Jahren gestiegen war, sank sie 2018 erstmalig wieder. Einzig im
Förderbereich der Freien Förderung wurden im vergangenen Jahr mehr Teilnahmen
gezählt als im Jahr 2017. Zuvor hatte sich zwischen 2009 bis 2017 die Zahl der Teilnehmenden
an allen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen mehr als halbiert.
Der Rückgang der Teilnahmen ist angesichts der positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt nicht überraschend. In Relation zu den 2,34 Millionen Arbeitslosen im Jahr 2018 haben die Förderungen sogar leicht zugenommen. Zudem gab es vor allem zum Jahresbeginn 2018 aufgrund der verspäteten Haushaltsbeschlüsse deutlich weniger Teilnahmen als im gleichen Zeitraum des Jahres 2017 (O-Ton berichtete). Der langfristige Trend des kontinuierlichen Teilnehmerrückgangs bei den arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen wurde 2016 erstmals gestoppt. Gemessen an den Teilnahmen vor dem Abbau, die 2010 noch fast 1,5 Millionen Menschen erreichten, kann aber von keiner Trendwende gesprochen werden.
Hier die Entwicklung in den
einzelnen Förderbereichen seit 2010:
– Maßnahmen zur Aktivierung und
beruflichen Eingliederung: 2010: 226.634 Teilnehmende, 2018: 192.653 Teilnehmende,
dies entspricht einem Minus von 15,0 Prozent.
– Berufswahl und Berufsausbildung:
2010: 272.022 Teilnehmende, 2018: 191.652 Teilnehmende, das ist ein Minus von
29,5 Prozent.
– Berufliche Weiterbildung: 2010:
214.810 Teilnehmende, 2018: 166.275 Teilnehmende, dies zeigt einen Rückgang um 22,6
Prozent
– Aufnahme einer Erwerbstätigkeit:
2010: 356.509 Teilnehmende, 2018: 117.432 Teilnehmende und damit ein Minus von
67,1 Prozent.
– Besondere Maßnahmen zur Teilhabe
behinderter Menschen: 2010: 82.947 Teilnehmende, 2018: 67.277 Teilnehmende, dies
entspricht einem Minus von 18,9 Prozent.
– Beschäftigung schaffende
Maßnahmen: 2010: 308.955 Teilnehmende, 2018: 94.188 Teilnehmende, dies zeigt
einen Rückgang um 69,5 Prozent.
– Freie Förderung/ Sonstige Förderung: 2010: 31.638 Teilnehmende, 2018: 15.153 Teilnehmende und damit ein Minus von 43,4 Prozent.
Im Jahr 2018 nahmen monatlich knapp 845.000
Personen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teil – rund fünf Prozent weniger
als im Vorjahr. Den größten Rückgang gab es bei Aktivierungsmaßnahmen und Förderungen
zu Aufnahme einer Erwerbstätigkeit. Das geht aus der Förderstatistik der
Bundesagentur für Arbeit hervor.
Die SPD will Hartz IV überwinden und hat
dazu am 10. Februar ein sozialpolitisches Reformpapier beschlossen. O-Ton
Arbeitsmarkt nimmt die SPD-Pläne unter die Lupe.
Jedes Jahr werden den Jobcentern
Milliardenbeträge für die Verwaltung des Hartz-IV-Systems zugeteilt – und jedes
Jahr sprengen die tatsächlichen Ausgaben das veranschlagte Budget. Dies geht aus
einer Auswertung des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und
Jugendberufshilfe (BIAJ) hervor.
Um diese Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.AkzeptierenAblehnenErfahren Sie mehr