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Hartz-IV-Empfänger bei Förderungen abgehängt

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2017 wurde knapp jeder Zehnte im Hartz-IV-System mit einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme gefördert. Damit ist die Quote zwar wieder gestiegen, vom Förderanteil der meist Kurzzeitarbeitslosen im System der Arbeitslosenversicherung sind Menschen im Hartz-IV-System aber noch weit entfernt.

Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen haben das Ziel, Menschen ohne Arbeit und im Bezug von Arbeitslosengeld I oder II wieder in Arbeit oder zumindest dem Arbeitsmarkt näher zu bringen. Grundsätzlich sind also sowohl Arbeitslose in der Arbeitslosenversicherung als auch arbeitslose Hartz-IV-Bezieher, aber auch alle anderen Menschen im Hartz-IV-System im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und der Rentenaltersgrenze gleichermaßen Zielgruppe der Förderung. Tatsächlich werden sie aber sehr unterschiedlich berücksichtigt. Das zeigt die Aktivierungsquote der Bundesagentur für Arbeit (BA), die den Anteil der tatsächlich Geförderten an allen potentiellen Förderkandidaten beziffert.

Mit einem Förderanteil von 9,6 Prozent wurde 2017 nur knapp jeder zehnte Hartz-IV-Empfänger im erwerbsfähigen Alter (ELB) mit einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme gefördert. Das zeigen die Aktivierungsquoten der Bundesagentur für Arbeit. Bei den Arbeitslosen sowohl im Hartz-IV-System als auch (sehr viel deutlicher) in der Arbeitslosenversicherung sind die Anteile deutlich höher: Knapp jeder fünfte Arbeitslose im Hartz-IV-Bezug (SGB II) und fast jeder vierte Arbeitslose im System der Arbeitslosenversicherung (SGB III) nahm im Jahr 2017 an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teil.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Darstellung O-Ton Arbeitsmarkt.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Aktivierungsquote von arbeitslosen Hartz-IV-Empfängern gestiegen. Trotz des verbesserten Zugangs zu arbeitsmarktpolitischer Förderung für Arbeitslose im Hartz-IV-System scheint aber immer noch eine Bevorzugung der Teilnehmer stattzufinden, die dem Arbeitsmarkt näherstehen und bei denen die Förderung potentiell schneller zu einer Integration in den Arbeitsmarkt führt. So sind Arbeitslose im System der Arbeitslosenversicherung beispielweise deutlich seltener langzeitarbeitslos als Arbeitslose im Hartz-IV-Bezug. Neun von zehn Langzeitarbeitslosen wurden im Jahr 2017 im Hartz-IV-System betreut, wie aus der Arbeitslosenstatistik der BA hervorgeht.

Bis 2015 war die Förderquote im Hartz-IV-System deutlich gesunken. 2015 nahmen noch lediglich 8,6 Prozent der potentiellen Förderkandidaten im Hartz-IV-System an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teil. Auch der Anteil der geförderten arbeitslosen Hartz-IV-Empfänger erreichte 2015 mit 16,1 Prozent ihren Tiefststand. Die Aktivierungsquote der Arbeitslosen in der Arbeitslosenversicherung lag 2015 bei 20,6 Prozent. Sie war aber auch 2015 schon höher als im Vorjahr. An die Förderquoten der Jahre 2010 bis 2012 reichen die Quoten bei allen Fördergruppen aber immer noch nicht heran.

 von Lena Becher

 

 

Zum Weiterlesen:

Bundesagentur für Arbeit, Aktivierungsquoten – Deutschland, West/Ost, Länder (Zeitreihe Monatszahlen), Dezember 2017, Tabelle 2.

Bundesagentur für Arbeit, Arbeitslose nach Rechtskreisen – Deutschland, West/Ost, Länder und Agenturen für Arbeit (Jahreszahlen), Dezember 2017, Tabelle 22.