16. Mai 2013
(o-ton) Die Zahl der Arbeitslosen über 60 Jahre ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Entgegen dem allgemeinen Trend wuchs ihre Arbeitslosenquote zwischen 2008 und 2011 um rund 4,5 Prozentpunkte. Das zeigen Wissenschaftler des Instituts für Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen.
Die allgemeine Arbeitslosenquote ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. 2011 lag sie bei 7,2 Prozent, 2006 waren es noch 10,9 Prozent, rund vier Prozentpunkte mehr. Der Rückgang lässt sich über alle Altersgruppen hinweg beobachten, einzige Ausnahme: Die 60- bis 64-Jährigen. Ihre Arbeitslosenquote ist seit 2008 von 2,9 Prozent auf 7,3 Prozent stark gestiegen.
Diese Entwicklung sei in erster Linie auf das Auslaufen von Frühverrentungsoptionen zurückzuführen, urteilen die Duisburger Forscher. „Die Möglichkeiten, aufgrund von Arbeitslosigkeit eine Altersrente zu beziehen, wurden in den letzten Jahren deutlich zurückgefahren.“ Statt in Altersrente abzugehen, bleiben die älteren Arbeitslosen daher nun arbeitslos, was sich deutlich bei der Arbeitslosenquote der Altersgruppe bemerkbar macht. Überdurchschnittlich viele Betroffene entschieden sich zudem für den vorzeitigen Bezug einer Altersrente mit Abschlägen, um der Arbeitslosigkeit zu entgehen.
Zum Weiterlesen:
Sarah Mümken / Martin Brussig (Institut Arbeit und Qualifikation), Altersübergangsreport 2013-01