zurück

Arbeitsmarkt im Juli: Über 850.000 de-facto-Arbeitslose fallen aus der Statistik

(o-ton) Die Arbeitslosenzahl ist im Juli auf über 2,9 Millionen gestiegen. Doch in dieser Zahl sind längst nicht alle Menschen ohne Arbeit enthalten. Jeden Monat filtert die Bundesagentur für Arbeit tatsächlich Arbeitslose aus der offiziellen Arbeitslosenzahl und führt sie in der Sonderkategorie Unterbeschäftigung. Im Juli über 850.000 Menschen beispielsweise nur deshalb, weil sie an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen, zum Zeitpunkt der Erfassung krankgeschrieben waren oder als über 58-Jährige innerhalb eines Jahres kein Jobangebot erhalten haben.

Im Juli 2013 gab es offiziell rund 2,91 Millionen Arbeitslose. Gegenüber dem Vormonat entspricht das einem Plus von 49.000 Personen.

Doch die offizielle Arbeitslosenzahl enthält bei weitem nicht alle Arbeitslosen in Deutschland. Möglich macht das die Sonderkategorie „Unterbeschäftigung“. Hierhin überführte die Bundesagentur für Arbeit (BA) im Juli 852.311 Menschen, darunter:

–    Über 204.000 Arbeitslose über 58 Jahre, die entweder seit mehr als einem Jahr kein Jobangebot mehr erhalten haben oder durch auslaufende vorruhestandsähnliche Regelungen Arbeitslosengeld beziehungsweise „Hartz IV“-Leistungen unter erleichterten Bedingungen beziehen.

–    Etwa 88.500 Arbeitslose, die am Tag der Erfassung krankgeschrieben waren.

–    Etwa 560.000 Teilnehmer an Weiterbildungen, „Ein-Euro-Jobs“, bezuschussten Arbeitsverhältnissen oder sonstigen Maßnahmen. Zu dieser Gruppe zählen auch die Arbeitslosen in privater Vermittlung.

Insgesamt ergibt sich so eine tatsächliche Arbeitslosenzahl von rund 3,77 Millionen Menschen.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung, Juli 2013, S.5, Darstellung O-Ton Arbeitsmarkt

Die Aufstellung der „inoffiziell“ Arbeitslosen berücksichtigt nicht die Personen, die aus Arbeitslosigkeit heraus eine Selbstständigkeit aufbauten und dabei finanzielle Unterstützung erhielten (etwa 21.500), Personen in Altersteilzeit (rund 84.000) und Kurzarbeiter (etwa 30.000 im Mai 2013, Daten nur mit Wartezeit verfügbar).

Zum Weiterlesen:

Bundesagentur für Arbeit, Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung – Deutschland und Länder – Juli 2013, S.5