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Rückgang der Arbeitslosigkeit in Deutschland: Eine Zwei-Klassen-Entwicklung

(o-ton) Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. 2011 wurde die Drei-Millionen-Marke unterschritten. Doch von der guten Konjunktur profitieren nicht alle Arbeitslosen gleichermaßen. Für Menschen im Hartz IV-System gestaltet sich die Jobsuche nach wie vor schwierig.

Zwischen 2005 und 2014 sank die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland von rund 4,9 auf rund 2,9 Millionen. Doch dieser Rückgang fand in erster Linie bei den Kurzzeitarbeitslosen in der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III) statt. Im Hartz IV-System (Sozialgesetzbuch II) hat sich hingegen vergleichsweise wenig getan.

Während die Zahl der Kurzzeitarbeitslosen 2014 nur noch 45 Prozent des Ausgangswertes des Jahres 2005 betrug, gab es bei den langfristig Arbeitslosen im Hartz IV-System lediglich einen Rückgang auf 71 Prozent des Ausgangswertes. In absoluten Zahlen entspricht das einer Entwicklung von 2,09 Millionen auf 933.000 Kurzzeitarbeitslose (minus 55 Prozent) gegenüber einem Rückgang von 2,77 auf lediglich 1,97 Millionen bei den arbeitslosen Hartz IV-Empfängern (minus 29 Prozent).

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Noch deutlicher wird die Zwei-Klassen-Entwicklung, wenn man nicht nur die Arbeitslosen im Hartz IV-System betrachtet, sondern alle Hartz IV-Empfänger im erwerbsfähigen Alter (weniger als die Hälfte der Menschen im Hartz IV-System zählt zu den Arbeitslosen. O-Ton berichtete). Ihre Zahl lag 2014 bei 88 Prozent des Ausgangswertes im Jahr 2005. Das entspricht einem Rückgang von 4,98 Millionen auf 4,39 Millionen Menschen (minus 12 Prozent).

Zum Weiterlesen:

Bundesagentur für Arbeit, Bestand an Arbeitslosen nach Rechtskreis – Zeitreihe, März 2015

Bundesagentur für Arbeit, Zeitreihe zu Strukturen der Eckwerte und Geldleistungen nach dem SGB II – Deutschland mit Ländern, März 2015