7. Dezember 2015
(o-ton) Weiterbildungen mit Berufsabschluss erhöhen die Chancen Arbeitsloser am Arbeitsmarkt deutlich. Das hat eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ergeben. Dennoch fördert die Bundesregierung nur wenige Personen mit entsprechenden Maßnahmen.
Nehmen Arbeitslose an einer Umschulung mit Berufsabschluss teil, erhöht dies ihre Chancen auf Beschäftigung erheblich. Die Wahrscheinlichkeit, vier Jahre später sozialversicherungspflichtig beschäftigt zu sein, liegt bei Frauen mit Umschulung im SGB III (Arbeitslosenversicherung) um rund 20 Prozentpunkte höher als bei vergleichbaren Frauen ohne Umschulung. Bei Männern beträgt der Effekt 12 Prozentpunkte.
Gleiches gilt auch für Arbeitslose im SGB II (Hartz-IV-System). Bei Frauen erhöht die Teilnahme an einer Weiterbildung mit Berufsabschluss die Wahrscheinlichkeit einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung vier Jahre nach der Umschulung um knapp 19 Prozentpunkte, bei Männern sind es 12 Prozentpunkte.
Dennoch fördert die Bundesregierung nur wenige Ungelernte bis zu einem Berufsabschluss. Im Jahr 2014 nahmen monatsdurchschnittlich 66.000 Personen an einer entsprechenden Maßnahme teil – lediglich rund fünf Prozent der 1,3 Millionen Arbeitslosen ohne Berufsabschluss.
Zwar ist der Anteil der Geförderten gegenüber den Vorjahren leicht gestiegen, das Niveau von Anfang der 2000er-Jahre, als um die zehn Prozent der ungelernten Arbeitslosen an einer Maßnahme mit Berufsabschluss teilnahmen, wird jedoch nicht annähernd erreicht.
Bei rund 2,9 Millionen Arbeitslosen im Jahr 2014 beträgt der Anteil der Ungelernten 45 Prozent. In den letzten Jahren ist dieser der Anteil zudem gestiegen.
Zum Weiterlesen: