9. Juni 2016
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. Doch nicht bei allen Arbeitslosen gleichermaßen. Für Menschen im Hartz-IV-System ist die Jobsuche nach wie vor schwierig.
Zwischen 2005 und 2015 sank die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland von rund 4,9 auf rund 2,8 Millionen. Doch dieser Rückgang fand in erster Linie bei den Kurzzeitarbeitslosen in der Arbeitslosenversicherung statt. Im Hartz-IV-System hat sich hingegen vergleichsweise wenig getan.
Während die Zahl der Kurzzeitarbeitslosen 2015 nur noch 41 Prozent des Ausgangswertes des Jahres 2005 betrug, gab es bei den langfristig Arbeitslosen im Hartz-IV-System lediglich einen Rückgang auf 70 Prozent des Ausgangswertes.
In absoluten Zahlen entspricht das einer Entwicklung von 2,09 Millionen auf rund 860.000 Kurzzeitarbeitslosen (minus 59 Prozent) gegenüber einem Rückgang von 2,77 auf rund 1,94 Millionen bei den arbeitslosen Hartz-IV-Empfängern (minus 30 Prozent).
Noch deutlicher wird die Zwei-Klassen-Entwicklung, wenn man nicht nur die Arbeitslosen im Hartz-IV-System betrachtet, sondern alle Hartz IV-Empfänger im erwerbsfähigen Alter (weniger als die Hälfte der Menschen im Hartz-IV-System zählt zu den Arbeitslosen. O-Ton berichtete). Ihre Zahl lag 2015 bei 88 Prozent des Ausgangswertes im Jahr 2005. Das entspricht einem Rückgang von 4,98 Millionen auf 4,36 Millionen Menschen (minus 12 Prozent).
Zum Weiterlesen:
Bundesagentur für Arbeit, Bestand an Arbeitslosen nach Rechtskreis – Zeitreihe, Mai 2016