25. Februar 2015
(o-ton) Arbeitsmarktpolitik lohnt sich nur noch bei den Kurzzeitarbeitslosen. So scheint offenbar die Bundesagentur für Arbeit zu denken. Denn nur bei dieser Gruppe steigt der Anteil der Maßnahmenteilnehmer wieder an. Hartz IV-Empfänger gehen hingegen immer häufiger leer aus.
Nur jeder elfte Hartz IV-Empfänger (neun Prozent) wurde 2014 mit einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme gefördert. Das zeigen die Aktivierungsquoten der Bundesagentur für Arbeit. Damit ist der Anteil der tatsächlich Geförderten an allen potentiellen Förderkandidaten erneut gesunken. 2013 erhielten noch rund zehn Prozent eine Förderung. 2010 waren es sogar noch rund 15 Prozent.
Auch bei den arbeitslosen Hartz IV-Empfängern, also denen, die tatsächlich auf Arbeitssuche sind (nicht jeder Hartz IV-Empfänger zählt auch zu den Arbeitslosen, O-Ton berichtete), zeigt sich dieser Trend. 2014 wurden nur noch rund 17 Prozent mit einer Maßnahme gefördert, 2013 waren es noch etwa 18 Prozent, 2010 noch 25 Prozent.
Lediglich bei den Kurzzeitarbeitslosen in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) ist die Aktivierungsquote im letzten Jahr gestiegen. Rund 19 Prozent nahmen an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teil. 2013 waren es lediglich 17 Prozent. Aber auch für diese Gruppe gab es schon deutlich bessere Förderbedingungen, denn noch 2010 lag die Teilnehmerquote bei 30 Prozent.
Insgesamt fördert die Bundeagentur für Arbeit also immer weniger Arbeitslose und Hartz IV-Empfänger mit arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. Und das nicht nur in absoluten Zahlen, sondern auch anteilig an allen potentiellen Förderkandidaten. Damit ist die Entwicklung keine logische Konsequenz aus sinkenden Arbeitslosenzahlen, sondern Ausdruck der Sparmaßnahmen in der Arbeitsmarktpolitik.
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