5. Juni 2013
(o-ton) Die Arbeitslosenzahlen sind in den letzten Jahren deutlich gesunken. Von diesem Aufschwung am Arbeitsmarkt profitierten aber in erster Linie die Kurzzeitarbeitslosen. Bei den Langzeitarbeitslosen gab es hingegen nur wenig Bewegung. Das zeigen Daten der Bundesagentur für Arbeit.
Der Aufschwung am deutschen Arbeitsmarkt ist ein zweigeteilter. Das zeigt die unterschiedliche Entwicklung der Kurz- und Langzeitarbeitslosigkeit. Während die Zahl der Kurzzeitarbeitslosen, die weniger als ein Jahr ohne Arbeit sind, zwischen Mai 2009 und Mai 2013 von 2,3 Millionen auf 1,87 Millionen um rund 19 Prozent gesunken ist, nahm die Zahl der Langzeitarbeitslosen (länger als ein Jahr) im selben Zeitraum nur um etwa 7 Prozent von 1,14 auf rund 1,06 Millionen ab. Zuletzt ist die Langzeitarbeitslosigkeit zudem wieder gestiegen.
Sehr deutlich zeigt sich zudem die relative Unabhängigkeit der Langzeitarbeitslosigkeit von konjunkturellen oder saisonalen Schwankungen. Während die Zahl der Kurzzeitarbeitslosen im Jahresverlauf deutlichen Veränderungen unterliegt und beispielsweise in den Wintermonaten regelmäßig steigt, reagiert die Zahl der Langzeitarbeitslosen kaum auf diese Faktoren.
Hintergrund ist, dass Langzeitarbeitslosigkeit meist keine konjunkturellen Ursachen hat. Weitestgehend unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung bleiben Langzeitarbeitslose am Arbeitsmarkt außen vor, weil sie unterschiedliche, meist mehrere „Hemmnisse“ haben, aufgrund derer Arbeitgeber sie nicht berücksichtigen. Dazu gehört beispielsweise die bereits lange zurückliegende Arbeitserfahrung, eine geringe oder fehlende Ausbildung oder auch ein höheres Alter, gesundheitliche Probleme oder Suchterfahrung.
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