9. Mai 2014
(o-ton) Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege Hessen hält das Arbeitsmarktprogramm Perspektiven in Betrieben für völlig unzureichend. In einem offenen Brief an Arbeitsministerin Andrea Nahles kritisieren die Wohlfahrtsverbände die Pläne des Ministeriums. Das Programm sei nicht geeignet, um arbeitsmarktferne Menschen langfristig in Arbeit zu bringen oder ihnen Teilhabe zu ermöglichen.
Mit einem offenen Brief hat sich die Liga der Freien Wohlfahrtspflege Hessen an Arbeitsministerin Nahles gewandt und für eine konsequentere Förderung von Langzeitarbeitslosen geworben. Hintergrund ist das geplante Arbeitsmarktprogramm Perspektiven in Betrieben (O-Ton berichtete), das die Liga als völlig unzureichend bewertet.
Zwar sei begrüßenswert, dass sich das Arbeitsministerium stärker um die Eingliederung langzeitarbeitsloser Menschen kümmern wolle, die Rahmenbedingungen des geplanten Programms seien allerdings „völlig ungeeignet, das anvisierte Ziel der langfristigen Arbeitsmarktintegration bzw. Teilhabe von langzeitarbeitslosen Menschen auch nur annähernd zu erreichen“, heißt es in dem Brief.
Eine nachhaltige Arbeitsmarktintegration könne nur durch Qualifizierung und pädagogische Begleitung gelingen, urteilt die Liga weiter. Dazu bedürfe es allerdings der externen Unterstützung der Arbeitgeber und der Beschäftigten. Die Träger böten hierzu ihr Fachwissen und ihre Kompetenzen aus jahrelanger Erfahrung bei der Umsetzung von Arbeitsmarktprogrammen an. Denn bereits in der Vergangenheit hätten Lohnkostenzuschüsse alleine zu keiner höheren Bereitschaft der Arbeitgeber geführt, besonders arbeitsmarktferne Menschen einzustellen.
Die LIGA fordert bereits seit langem einen Sozialen Arbeitsmarkt, der sich über den Passiv-Aktiv-Transfer (PAT) finanziert. Der PAT wandelt Hartz-IV-Leistungen in Lohnkostenzuschüsse um, um Langzeitarbeitslosen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu ermöglichen.
Zum Weiterlesen:
Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e. V., Positionspapier für einen Sozialen Arbeitsmarkt, abrufbar hier
